Newsletter 12: Meine Pilgerkrise am Jakobsweg
„Alles ist schwierig, bevor es leicht wird“
(Saadi).
Es war so um die Halbzeit meiner Pilgerreise. Ich kam im Großen und Ganzen mit dem Pilgerleben gut zurecht, jedoch seit ein paar Tagen machte sich das Gefühl breit: „Eigentlich reicht es jetzt, ich habe genug über das Pilgerleben erfahren und ich habe keine große Lust mehr weiterzugehen“.
Aber es gab keinen Grund meine Reise abzubrechen. Es ging mir gesundheitlich bestens und ich hatte nicht einmal eine kleine Fußblase. Zusätzlich hatte ich schon meinen Rückflug von Santiago für einem bestimmten Tag gebucht.
Gelegentlich traf ich Pilger, die – aus den verschiedensten Gründen – mit dem Pilgern aufhörten und nach Hause fuhren … und ich beneidete sie fast.
Dann kam mein schwarzer Tag am Camino:
Es begann bereits in der Früh – meine Taschenlampe (neu vor dem Jakobsweg gekauft!) war auf einmal kaputt. Gott sei Dank gingen einige Peregrinos vor mir, sodass ich nicht ganz alleine durch die Dunkelheit tappen musste. Ich war müde und nicht in der besten Laune.
Am Nachmittag erreichte ich die erste Herberge dieses Tages, die sehr nett aussah – es gab dort sogar einen kleinen Swimmingpool. Ursprünglich wollte ich noch mindestens 10 km weiter bis zu nächsten Herberge gehen, aber ich entschied mich spontan gleich hierzubleiben.
Den ganzen Tag hatte ich bei meinem Rucksack (auch neu und gute Markenqualität!) das Gefühl, dass er nicht so richtig gut saß und etwas herumschlenkerte.
Als ich in der Herberge meinen Rucksack auspackte sah ich, dass mit einem Träger irgendetwas nicht stimmte. Ich räumte den Rucksack ganz aus und setzte mich auf eine Bank vor der Herberge, da es dort viel heller war. Hier stellte ich fest, dass im Riemen etwas gebrochen war. Ich war verzweifelt: „Die Taschenlampe kaputt, der Rucksack kaputt …“
3 deutsche Pilger, die auch in der Herberge übernachten wollten, kamen des Weges. Sie sahen sich meinen Rucksack an und meinten, dass der eine Träger kaputt sei – wahrscheinlich ein Fabrikationsfehler und dass ich ihn sicher umtauschen könne – was mir aber im Moment nicht wirklich was nützte. Daraufhin begann ich zu weinen. Während die Pilger versuchten mich zu beruhigen, kam der „Hospitalero“ (Herbergsvater) vor die Türe und fragte was denn los sei. Ich zeigte ihm meinen Rucksack und er meinte: „Tranquila, tranquila – ruhig, ruhig“, ich solle mich beruhigen und duschen gehen, er würde sich um meinen Rucksack schon kümmern. Dann schnappte er meinen Rucksack und ging damit weg.
Nach dem Duschen und Haare waschen ging es mir etwas besser. Ich nahm meine Matte, legte mich auf die Wiese vor dem Pool und ließ meine Haare in der Sonne trocknen.
Ich war müde und erschöpft. Ich hatte auch keine Kraft mehr mich aufzuregen und in diesem Moment wollte ich mir gar nichts mehr überlegen …
Auf einmal merkte ich, wie der Stress der letzten Tage von mir abwich und ich wurde zuversichtlich, dass das Richtige passieren würde.
Nach ca. 1 Stunde kam der Hospitalero zu mir – mit meinem reparierten Rucksack! Er hatte die gebrochene Stelle irgendwie zusammengeschweißt und der Träger war wieder in Ordnung (er hielt übrigens bis zum Ende meiner Pilgerreise). Während ich mich bedankte, kamen die 3 deutschen Pilger mit den verschiedensten Utensilien, um ebenfalls meinen Rucksack zu reparieren. Ich war so überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft, dass ich wieder in Tränen ausbrach. Wir umarmten uns, ich bedankte mich herzlich bei allen und versprach dem Hospitalero in Santiago eine Kerze für ihn anzuzünden.
Dieses Erlebnis beendete meine Pilgerkrise und war gleichzeitig der Wendepunkt meiner Pilgerreise – denn erst dann kam ich wirklich ins „Pilgern“.
In meinem heutigen Newsletter geht es um
>> Krisen auf Ihrem Lebensweg und
>> den Lohn des Durchhaltens
Viel Spaß beim Teil 12 meiner Newsletter-Serie
Wie SIE Ihren Krisen auf Ihrem Lebensweg positiv begegnen können und warum sich Durchhalten auszahlt
Sie haben ein neues Projekt gestartet, eine Ausbildung begonnen oder Sie wollen eine neue Sprache lernen bzw. eine bereits gelernte wieder auffrischen. Es kann auch sein, dass Sie planen Ihre Fitness zu verbessern und Sie nehmen sich eine Jahreskarte für ein Fitness-Studio.
Zu Beginn läuft es gut und Sie sind motiviert. Nach einiger Zeit allerdings haben Sie die Lust verloren weiterzumachen. Kommen vielleicht noch äußere Hindernisse und Schwierigkeiten hinzu, dann geben Sie Ihr Projekt auf oder lassen es ausschleifen.
Beim nächsten Projekt/Ziel passiert meistens dann ähnliches.
Das heißt aber auch, dass Sie nie über den Punkt kommen, wo wirklich Entscheidendes passiert, wo Sie tatsächlich Ihre Pläne umsetzen, das Gelernte anwenden, Ihre Fitness steigern, den nächsten Level in einer Sprache erreichen uvm.
Es ist natürlich schon mit Zeitaufwand, mit Üben und Lernen und manchmal mit Mühe verbunden.
Es zahlt sich dennoch aus, um danach in den Genuss des Erntens zu kommen:
=> wenn Sie sich wieder fit, schlank und geschmeidig fühlen
=> wenn Sie im nächsten Urlaub mit den Einheimischen kommunizieren können
=> wenn Sie Ihre neue Ausbildung abschließen, anwenden und erste Erfolge haben
=> wenn Sie ihre sonstigen Ziele erreichen und dadurch ein Gefühl der Zufriedenheit verspüren.
Am Jakobsweg wollte ich fast in der Mitte des Weges abbrechen – im Nachhinein gesehen hätte ich das Wesentliche versäumt und nie erfahren, wie sich das „Pilgern“, das „im Fluss sein“, anfühlt.
Gerade jetzt im neuen Jahr wollen viele von uns das neue Jahr mit guten Vorsätzen beginnen.
Was kann Sie nun dabei unterstützen, wenn bei Ihren neuen Vorhaben Schwierigkeiten auftauchen bzw. sich der „innere Schweinehund“ meldet?
> Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor
> Tauchen Hindernisse auf und es kommt Hilfe von außen?
Das ist immer ein gutes Zeichen dafür, dass Sie dranbleiben sollen.
Jede Krise kann sich auch als große Chance entpuppen.
> Haben Sie bereits positive Erfahrungen beim Durchhalten gemacht?
Dann erinnern Sie sich an das Gefühl von damals, sobald ein neues Vorhaben mühsam wird.
> Stellen Sie sich vor, wie Sie sich am Ende des Projektes/Zieles fühlen:
wie Sie das Zertifikat in Empfang nehmen, wie Sie wieder in Ihre Lieblingshose passen, wie Sie stolz auf sich sind …
> Gönnen Sie sich eine Belohnung, wenn Sie durchgehalten haben und Sie z.B. trotz schlechten Wetters in das Fitness-Studio oder in den Englisch Kurs gegangen sind.
! Mein Tipp: Ersetzen Sie das Wörtchen MUSS durch das Wörtchen DARF
>> Ich darf heute im Fitnesscenter trainieren
>> Ich darf in die Englischstunde gehen
>> Ich darf bei meinem neuen Projekt durchhalten
>> Ich darf den nächsten Level erreichen
>> Ich darf erleben, wie es ist im Fluss zu sein
Spüren Sie vielleicht jetzt schon beim Lesen den Unterschied zwischen dürfen und müssen?
Probieren Sie es einfach aus und lassen Sie sich überraschen.
Viel Freude und Erfolg damit !
>> Wenn Sie vorhaben den Jakobsweg zu gehen, gebe ich Ihnen gerne Tipps und meine Erfahrungen weiter.
> Gibt es derzeit verschiedene Herausforderungen und Veränderungen in Ihrem Leben?
> Wollen Sie die richtigen Weichen für Ihre positive Zukunft stellen?
=> Nutzen Sie die Möglichkeit für ein kostenloses „Wegweiser-Gespräch“
Ich biete monatlich 4 neuen Interessenten je ein kostenloses Wegweiser-Gespräch an.
In diesem Kennlerngespräch, das ca. ½ Stunde dauert, durchleuchten wir gemeinsam Ihre aktuelle Situation und besprechen eine mögliche weitere Vorgangsweise.
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. Für Jänner, Feber 2017 gibt es noch:
=> im Jänner: 1 Termin
. => im Feber: 3 Termine
Mehr über meinen Jakobsweg: „… ins Pilgern kommen, im Fluss sein …“ … lesen Sie im nächsten Newsletter Wenn Sie einen Newsletter versäumt haben oder noch einmal lesen wollen – stöbern Sie in meiner Newsletter-Nachlese.
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